Bessere Randomisierungslisten

Methodenlehre
Studienplanung
Autor:in

Gerrit Hirschfeld

Veröffentlichungsdatum

27. November 2024

Randomisierung

Die randomisierte Zuordnung von Probanden zu verschiedenen Gruppen ist das Herzstück von strengen Experimenten und ermöglicht es den Einfluss einer Intervention von allen anderen Einflussfaktoren zu isolieren.

Probleme von simplen Randomisierungen

Allerdings kann eine “einfache” Randomisierung dazu führen, dass gerade in kleinen Stichproben die Verteilung von Probanden auf die unterschiedlichen Gruppen ungleich ist und deutlich mehr in der einen Gruppe als in der anderen Gruppe landen. Das ist zwar meist nur ein kosmetisches und kein Statistisches Problem (Schulz & Grimes, 2002), allerdings kann es in kleinen Gruppen schon passieren, dass extrem ungleiche Gruppengrößeren resultieren, die auch einen Einfluss auf die statistische Power haben.

Block-Randomisierungen mit variablen Blocklängen

Um sicherzustellen, dass das Verhältnis einigermaßen ausgeglichen und dennoch die Reihenfolge nicht zu erraten ist, kann man daher auf eine Blockrandomisierung mit variabler Blocklänge zurückgreifen (Schulz & Grimes, 2002). Dabei werden Blöcke von variabler Länge - z.B. zwischen 2 und 10 - aneinandergehangen, innerhalb derer jeweils die Häufigkeit der beiden oder mehr Gruppen ausgeglichen ist.

Verblindete Karten

Um es ganz perfekt zu machen, kann man nun aus dieser Liste noch blickdichte Karten erstellen, die man einzeln in Umschläge verpackt, so dass sichergestellt werden kann, dass das Studienpersonal keine Idee davon hat, in welche Gruppe die/der nächste Proband:in kommt.

Hierfür gibt es den wunderbaren Befehl plotblockrand, der es erlaubt ein pdf zu erzeugen, das man ausdrucken und zerschneiden kann. Hier das Ergebnis.

Literatur

Schulz, K. F., & Grimes, D. A. (2002). Unequal group sizes in randomised trials: guarding against guessing. The Lancet, 359(9310), 966–970. https://doi.org/10.1016/s0140-6736(02)08029-7